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Was ist Chirotherapie/Manuelle Medizin?

Die manuelle Therapie/Chirotherapie behandelt Funktionsstörungen am Haltungs- und Bewegungssystem, zum Beispiel:

  • Kopf- und Nackenschmerzen
  • Schmerzzustände im Gesicht
  • Rückenschmerzen
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Engegefühl im Hals
  • Schwellungszustände der Hände
  • Funktionsbeeinträchtigung der Gelenke
  • Muskelverspannungen und schmerzhafte Triggerpunkte

Der Begriff Manuelle Medizin leitet sich vom lateinischen Wort 'Manus' (die Hand) ab, bedeutungsgleich wird der Begriff „Chirotherapie“, (von griech. Hand) verwendet. Die manuelle Medizin ist so alt wie die Heilkunst selbst. Mehr als 4000 Jahre alte Plastiken belegen den Einsatz manualtherapeutischer Techniken im alten Thailand. Auch die alten Ägypter behandelten Verletzungen und Krankheiten mit den Händen. Selbst Hippokrates, der Vater der modernen Medizin, nutzte manualtherapeutische Techniken, insbesondere Traktionen und Hebeltechniken, zur Behandlung von Wirbelsäulenverkrümmungen. Heute ist die Manuelle Medizin eine anerkannte und in Anlehnung an die moderne Schulmedizin weiterentwickelte Behandlungsmethode, die von Ärzten und Physiotherapeuten sehr erfolgreich angewendet wird.
Der manuellen Behandlung geht die vollständige Untersuchung des entkleideten Patienten voraus, um den genauen Ort, die Art und das Ausmaß der Funktionsstörungen erkennen zu können.
Die Diagnostik durch den Arzt besteht aus der Erhebung einer lückenlosen Krankheits-geschichte, einer Übersichtsuntersuchung zur allgemeinen Orientierung und der gezielten befundorientierten Untersuchung. Bei Bedarf werden spezielle Untersuchungsverfahren wie Röntgen oder Computertomografie bzw. MRT veranlasst.
Die manuelle Therapie bedient sich verschiedener Behandlungstechniken. Sie mildern oder beseitigen Funktionsstörungen und ihre Folgen an der Wirbelsäule, an Gelenken, der Muskulatur und dem Bindegewebe.
Die wichtigsten Techniken sind
die Mobilisation (passive, wiederholte Bewegungen, Traktion und/oder Gleitbewegungen), die Manipulation (kurzer und schneller Impuls mit minimalem Weg und geringer Kraft), Weichteiltechniken (langsame Quer- oder Längsbehandlung der Muskulatur und bindegewebiger Strukturen) und
Neuromuskuläre Techniken ( Muskelan- und -entspannung sowie aktive Mobilisation an den Gelenken auf neurophysiologischem Wege).
Bei der manualmedizinischen Behandlung treten extrem selten Komplikationen auf, die auch bei größter ärztlicher Sorgfalt nicht restlos auszuschließen sind.
Als unangenehme Behandlungsfolgen können vorübergehend muskelkaterähnliche Schmerzen im Nacken und Schulterbereich, gelegentlich leichte Beschwerden an den behandelten Wirbelgelenken und in der Haut, selten auch vorübergehender leichter Schwindel und Kreislaufsymptome auftreten. Schwerwiegende Komplikationen sind extrem selten. In der Regel wird die manuelle Therapie sehr gut vertragen und führt – richtig eingesetzt - zur Besserung bzw. Beseitigung der Beschwerden.

 
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Dr. Uwe Kalinka